20.03.2014 ::: 11:30 - 12:00

AthenaPlus – Zugang zum Kulturerbe-Netzwerk für Europeana - Isabell Ehrlicher / Arlene Peukert

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AthenaPlus wirkt an der Weiterentwicklung von Standards für die Publikation von kulturellen Inhalten in Portalen mit und damit auch an der Vereinfachung von Datenlieferungen an Europeana. Darüber hinaus untersucht das Netzwerk verschiedene Szenarien für eine kreative Nutzung von digitalen kulturellen Inhalten.
AthenaPlus wird im Rahmen des CIP Competitiveness and Innovation Framework Programme von der EU gefördert. Das Projekt begann im März 2013 und endet im August 2015. Das Konsortium besteht aus 40 Partnern aus 21 EU-Mitgliedsstaaten. AthenaPlus wird Infrastruktur und Werkzeuge weiter verbessern, um Museen und andere Kultureinrichtungen darin zu unterstützen, ihre digitalisierten Objektinformationen durch Europeana zugänglich zu machen. AthenaPlus greift auf Ergebnisse aus den vorhergegangenen Projekten ATHENA und Linked Heritage zurück und entwickelt diese weiter: LIDO, ATHENA Ingestion Server und Mapping Tool (MINT). Diese Werkzeuge werden im Europeana Ecosystem aktiv genutzt und sind wichtige Bausteine für die Datenlieferung.

Die Hauptziele von AthenaPlus sind:
• Verbesserung der Suche, Bereitstellung und Weiterverwendung von Europeana Inhalten, Verbesserung des multilingualen Terminologiemanagements, SKOS-Export und Veröffentlichungstool/API für Datenlieferanten;
•Herstellung von App-Anwendungen und Web-Services, um angereicherte Metadaten und ihre Wiederverwendung für Nutzer mit unterschiedlichen Bedürfnissen (Touristen, SchülerInnen/ StudentenInnen und WissenschaftlerInnen) aufzubereiten, die die Erstellung digitaler/virtueller Ausstellungen sowie touristischer und didaktischer Anwendungen unterstützen, damit diese in Europeana sowie in nationale Aggregatorenportale oder in Plattformen individueller Datenlieferanten integriert werden können;
•3,6 Millionen neue Objekt-Metadaten für Europeana beizutragen aus dem öffentlichen wie privaten Sektor. Ministerien und staatliche Agenturen, Bibliotheken, Archive, führende Forschungszentren, kleinere und mittelständische Unternehmen befinden sich unter den Datenlieferanten. Der AthenaPlus Content kommt von über 500 Kultureinrichtungen (über 80% aus Museen).

Die folgenden vier Aspekte stellen die Kernelemente des AthenaPlus Projekts dar:
LIDO (Lightweight Information Describing Objects)
LIDO ist ein Metadaten Harvesting Standard, der aus der Zusammenarbeit zwischen internationalen Stakeholdern aus dem Museumssektor entstanden ist, um die Lieferung von Metadaten zu Kulturerbe-Content an Portale sowie an Europeana und Plattformen von anderen Aggregatoren zu verbessern und fortlaufend weiterzuentwickeln. LIDO kann für die Bereiche Kunst, Architektur, Kultur-, Technik- und Naturgeschichte genutzt werden. Darüber hinaus unterstützt es mehrsprachige Portalumgebungen. LIDO wird bereichsübergreifend genutzt von:
Europeana Projekten:
• Partage Plus - Digitising and enabling Art Nouveau for Europeana
• Linked Heritage - Coordination of Standards and Technologies for the Enrichment of Europeana
• DCA - Digitising Contemporary Art
• Europeana Judaica - Jewish Contribution to Europe's Cultural Heritage
• MIMO - Musical Instrument Museums Online
• ATHENA - Access to Cultural Heritage Network across Europe
Nationalen digitalen Bibliotheken:
• Finnish National Digital Library
• Deutsche Digitale Bibliothek
Regionalen oder thematischen Anwendungen und Portalen:
• BAM-Portal
• Bildindex der Kunst und Architektur
• digiCULT
• eMuseum network
• Yale Centre for British Art
Forschungsprojekten:
• WissKI - Scientific Communication Infrastructure

MINT (Metadata Interoperability Services)
Die MINT Plattform ist ein zentralisiertes Management-Tool für Metadaten. Sie gibt dem Nutzer notwendiges Feedback im Mappingprozess und unterstützt bei der Erstellung qualitativ hochwertiger Metadaten. Sollten Pflichtfelder fehlen, wird der Nutzer darauf hingewiesen. Die Daten werden validiert und eine Vorschau wird erstellt, wie die Daten auf Europeana erscheinen werden. Die Metadaten werden in EDM (Europeana Data Model), das Standardformat von Europeana, umgewandelt und die validen Metadaten durch die OAI-PMH Schnittstelle im MINT publication interface in Europeana veröffentlicht.

Terminology Management Platform
Die Terminology Management Platform (TMP) wurde im Linked Heritage Projekt konzipiert, um vielsprachige bereichsübergreifende Thesauri und kontrollierte Vokabulare kollaborativ bearbeiten und fortlaufend aktualisieren zu können. Die TMP selbst ist eine Werkzeugkiste, um Thesauri, Klassifikationen, Schlagwörter, Ontologien and andere Terminologien zu erstellen, zu editieren und zu organisieren. Die Plattform richtet sich an Kultureinrichtungen (Bibliotheken, Archive und Museen), die Terminologien entwickeln oder sich damit auseinandersetzen. Vorhandene Terminologien können über die Plattform registriert, in SKOS (Simple Knowledge Organization System) konvertiert und/oder mit anderen Terminologien gemappt werden. Die Terminology Platform wird in AthenaPlus ausgebaut.

Kreative App-Anwendungen und Web-Tools
Innerhalb des Projekts werden prototypisch App-Anwendungen und Web-Services zur Herstellung von digitalen Ausstellungen erarbeitet, mit welchen digitalisierte Bestände aus Museen, Bibliotheken und Archiven im Kulturtourismus, in Schulen und Universitäten vielfältig eingesetzt werden können. Die Kultureinrichtungen werden innerhalb der Projektlaufzeit in der Nutzung von Tools geschult, um digitale/virtuelle Ausstellungen als Online- oder Mobileversion selbst zu erstellen.

 
[... vita: ]

Isabell Ehrlicher, M.A., Bachelorstudium der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften in Dresden, Dual Degree Masterstudium in Kultur und Management sowie Médiation Culturelle et Communication Internationale in Görlitz und Nantes. Wissenschaftliches Volontariat am Institut für Kulturelle Infrastruktur Sachsen in Görlitz. Seit Juni 2012 Wissenschaftliche Assistenz von Monika Hagedorn-Saupe im Bereich EU-Projekte am Institut für Museumsforschung in Berlin.

Arlene Peukert, M.A., 2006-2012: Studium der Kunst- und Bildgeschichte (B.A./ M.A.) und Anglistik (B.A.) an der Humboldt-Universität zu Berlin, 2011-2013: Beschäftigung am Kunstgewerbemuseum Budapest: Digitalisierung, Museumspädagogik, Ausstellungsvorbereitung, seit März 2012 bzw. Februar 2014: Projektassistentin im Rahmen des Partage Plus/AthenaPlus Projektes: Arbeitspaket "Dissemination".

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