21.03.2014 ::: 11:00 - 11:30

PartagePlus - Digitalisierung und Indexierung von Beständen des Jugendstils - Regine Stein

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Der Jugendstil hat um 1900 nicht allein in der Kunst, sondern auch im Alltag enorme Popularität erlangt. Von der Bildenden Kunst über Architektur bis zu Grafikdesign und Mode hat diese Stilrichtung eine Epoche geprägt, die exemplarisch von Aufbruch und Erneuerung gekennzeichnet war. In dem von 2012-2014 laufenden, von der EU kofinanzierten Projekt „Partage Plus – DigitisingandEnabling Art NouveauforEuropeana“ werden umfassende Museumsbestände und zahlreiche Bauwerke des Jugendstils bearbeitet und über „Europeana“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.25 Kulturinstitutionen aus 17 europäischen Ländern erstellen über 75.000 Abbildungen, darunter auch 2.000 3D-Digitalisate, von Kunst- und Bauwerken und bereiten die zugehörigen Objektbeschreibungsdaten auf.

Nicht zuletzt aufgrund der großen Bandbreite an Objekten - Gemälde, Bildteppiche, Glasfenster, Skulpturen, Handzeichnungen, Druckgrafik, Plakate, Schmuck, Keramik, Metallwaren, Möbel, Textilien, Architektur – stellt die sprachübergreifende Auffindbarkeit der Bestände in Europeana eine große Herausforderung dar. Auf der Basis internationaler Standards (LIDO, AAT) wurden im Projekt daher verpflichtende Kernfelder und korrespondierende kontrollierte Vokabulare für die Bereitstellung der Metadaten definiert, die auch über den Projektkontext hinaus anwendbar sind. Für viele beteiligte Museen ist der Workflow von der Digitalisierung über die eigene Online-Publikation, die Metadaten-Anreicherung zur Unterstützung der multilingualen Recherche bis hin zur Lieferung an Europeana Neuland. Erfahrungen und Ergebnisse werden hier vorgestellt.

Deutscher Projektpartner von „Partage Plus“ ist das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg der Philipps-Universität Marburg, welches in dem Projektals Schnittstelle zu mehreren deutschen Museen fungiert.Eingebracht werden neben historischen Fotografien des Bildarchivs und Neuaufnahmen aus einer Architektur-Fotokampagne auch Bestände desBröhan-Museum Berlin, Glasmuseum Hentrich der Stiftung Museum Kunstpalast und Hetjens-Museum - Deutsches Keramikmuseumder Stadt Düsseldorf, der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin sowie des Institut Mathildenhöhe Darmstadt.

 
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Regine Stein ist Leiterin der Abteilung Informationstechnik am Bildarchiv Foto Marburg und dort u.a. für den Betrieb und die Weiterentwicklung mehrerer Bildportale zuständig. Nach ihrem Studium der Mathematik wandte sie sich der Kulturinformatik zu und ist seit 2001 in den Fachgremien für Dokumentation auf nationaler und internationaler Ebene aktiv. Die kooperative Entwicklung und Umsetzung von Standards und Referenzmodellen für die Museumsdokumentation ist seither ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Sie leitet die Arbeitsgruppe „Data Harvestingand Interchange“ der CIDOC, dem Fachkomitee für Dokumentation im Internationalen Museumsbund ICOM. Im Kontext verschiedener Europeana-bezogener Projekte ist sie insbesondere mit den Themen Metadaten-Qualität und Linked Open Data befasst.

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